Vom Harz bis an die Elbe
Deutschlands unbekannte Mitte
Wer in den Osten Deutschlands fährt, besucht üblicherweise Weimar oder Dresden, Leipzig oder Berlin, die Mecklenburgische Seenplatte oder den Thüringer Wald. Durch die „neue“ Mitte der Bundesrepublik, nämlich das Land Sachsen-Anhalt, fährt man dabei meist nur hindurch. Zu Unrecht, wie wir festgestellt haben! Wie kaum ein anderes Bundesland im Osten hat sich diese Region seit dem Mauerfall verändert und entwickelt. Überall wurde gebaut und restauriert, Altes wieder hergestellt und Neues geschaffen. Wo vorher Braunkohlehalden waren, locken heute Seen zum Bade, und die Menschen warten nur darauf, dass man die Schönheiten ihrer Region entdeckt: Die Straße der Romanik läuft hier durch, und kaum eine deutsche Region besitzt so viele Burgen. Geschichtsträchtige Städte wie Naumburg oder Wittenberg empfangen den Besucher, und die Landschaft besticht durch ihre Vielfalt: den waldig-wilden Harz, den wir mit einer Dampfeisenbahn durchqueren werden, liebliche Flusstäler, aber auch weite Ebenen und den großen Strom, die Elbe. Didaktisch hervorragend aufbereitete Museen und prächtige Parks runden das Bild ab. Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass diese Gegend eine Region der Superlative ist!
1. Tag: Freitag, 27. Juni 2025
Abfahrt in Konstanz und Kreuzlingen. Wir fahren über Nürnberg nach Merseburg an der Saale. Dort Einchecken im ****Hotel Radisson Blu, das direkt am Schlosspark und ganz in der Nähe des Merseburger Doms liegt. Wir werden die ganze Woche lang in Merseburg wohnen und von hier aus unsere Touren machen. Bei einem ersten Rundgang lernen Sie die Raben aus der berühmten Rabensage kennen, Sie erfahren etwas über die geheimnisvollen Merseburger Zaubersprüche, wir bekommen einen ersten Eindruck von der gewaltigen Anlage des romanisch-gotischen Domes mit seinem eindrücklichen Kreuzgang und machen einen kleinen Spaziergang an der Saale.
Empfangs-Aperitif und Abendessen im Hotel.
2. Tag: Samstag, 28. Juni 2025
Am heutigen Morgen geht es nach Naumburg, der Domstadt am Zusammenfluss von Unstrut und Saale. Der Naumburger Dom, einst Kathedrale des Bischofs, gehört zu den bedeutendsten Bauwerken der Spätromanik und Frühgotik. Der berühmte Westchor des Domes mit dem Lettner und den Stifterfiguren aus der Werkstatt des Naumburger Meisters entstand nach der Mitte des 13. Jahrhunderts. Vor allem die Stifterfigur der Markgräfin Uta besticht durch ihre eigenwillig moderne Schönheit. Im nahe gelegenen Winzerstädtchen Freyburg werden wir dann die bekannte Rotkäppchen-Sekt-Kellerei besuchen und deren Gewölbekeller besichtigen. Zum Abschluss gibt es ein Glas Sekt, bevor wir im Restaurant 51. Breitengrad unser Mittagessen bekommen. Danach geht die Fahrt durch das schöne Unstrut-Tal, auch die „Toskana des Nordens“ genannt, zur Arche Nebra, dem futuristisch anmutenden Besucherzentrum am Fundort der Himmelsscheibe. Hier werden wir bei einer Führung spannende Hintergrundinformationen über den Fund der Scheibe erhalten. Die Unstrut wird auch das Blaue Band durch Sachsen-Anhalt genannt. Hier befindet sich das nördlichste Weinanbaugebiet Europas, denn die Muschelkalkhänge am Fluss garantieren genügend Wärme auch für Qualitätsweine.
Abendessen im Hotel.
3. Tag: Sonntag, 29. Juni 2025
Vormittags fahren wir nach Quedlinburg. Aber wir nähern uns der Stadt auf besondere Weise: mit der Dampfeisenbahn. Von Harzgerode aus bringt uns die Schmalspurbahn in gemächlicher Fahrt durch die Waldtäler des Harz nach Quedlinburg. Die Stadt mit über 1000 Fachwerkhäusern aus sechs Jahrhunderten war im Mittelalter eine Königspfalz und Sitz eines adligen Damenstiftes. Wir machen zunächst einen kleinen Rundgang durch die Altstadtgassen mit ihren wunderschönen Fachwerkhäusern, bevor wir hier unser Mittagessen erhalten. Dann spazieren wir hoch zum Schlossberg mit der eindrücklichen, romanischen Stiftskirche Sankt Servatii. Besonders sehenswert ist hier neben der Architektur der Domschatz. Die meisten Stücke wurden von den Ottonen gestiftet, aber einzelne Bibelfragmente mit Malereien gehen sogar bis auf das 4. Jahrhundert zurück. Bei einer Führung werden wir Genaueres darüber hören.
Am späten Nachmittag fahren wir mit dem Bus zurück nach Merseburg.
Abendessen im Hotel.
4. Tag: Montag, 30. Juni 2025
Unser heutiger Vormittagsbesuch gilt einem der frühesten und bedeutendsten Landschaftsparks in Europa: dem Gartenreich von Wörlitz. Es wurde Ende des 18. Jahrhunderts von Fürst Leopold III von Anhalt-Dessau angelegt. Der menschenfreundliche und aufgeklärte Landesvater schuf damit einen öffentlichen Park, der mit 112 Hektar fast dreimal so groß ist wie die Insel Mainau. Seen, Kanäle und Wäldchen bilden zusammen mit dem Barockschloss und vielen weiteren Bauwerken ein Gesamtkunstwerk, das für Goethe ein „Traum“, ja ein „Märchen“ war und Gartenbauern wie dem Fürsten Pückler als Vorbild diente. Wir werden wie weiland Goethe durch den Park streifen und mit einer Gondel über die stillen Kanäle fahren. Nachdem wir in einem typischen Lokal des Ortes zu Mittag gegessen haben, überqueren wir mit einer Fähre die Elbe, den größten Strom im Nordosten Deutschlands. Auf der anderen Seite erwartet uns die Lutherstadt Wittenberg. Hier haben Martin Luther, Philipp Melanchton und Lucas Cranach gewirkt. Bei einem Stadtrundgang besichtigen wir die gotische Stadtkirche Sankt Marien, in der Luther gepredigt hat, die Schlosskirche, an der er seine Thesen anschlug und andere Lebensstationen dieser bedeutenden Persönlichkeit.
Anschließend Heimfahrt nach Merseburg.
Abendessen im Hotel.
5. Tag: Dienstag, 1. Juli 2025
Heute besuchen wir die nur ein halbe Stunde entfernt gelegene Hauptstadt von Sachsen-Anhalt: Halle an der Saale. Die Salzstadt und Geburtsstadt von Georg Friedrich Händel bietet viele historische Highlights und ist dennoch eine junge Stadt: In der ältesten Burg an der Saale, Burg Giebichenstein, befindet sich heute der Sitz der Kunsthochschule Halle. Im Landesmuseum für Vorgeschichte machen wir einen Ausflug weit zurück in die Menschheitsgeschichte. Wir erleben, wie Menschen und Tiere in frühester Zeit hier lebten, als in Deutschlands Mitte noch ein wilder Dschungel wuchs, bis die Eiszeit kam. Die Braunkohle gab bei ihrem Abbau viele Fundstücke frei, die von jener Zeit erzählen, und der grandiose Höhepunkt dieses Museumsbesuches wird die berühmte „Himmelsscheibe von Nebra“ sein, die älteste konkrete Himmelsdarstellung der Menschheit, die erst 1999 entdeckt wurde. Anschließend Fahrt in die schöne Altstadt und Zeit zur freien Verfügung. Am Nachmittag besuchen wir die Marktkirche, die aus zwei ursprünglichen Kirchen im 16. Jahrhundert zu einer einzigen gemacht wurde, mit fantastischen gotischen Gewölben. Außerdem machen wir einen Spaziergang zum „Camposanto“, dem Stadtgottesacker, einem der schönsten Renaissancefriedhöfe in ganz Europa. Danach Heimfahrt nach Merseburg. Am späten Nachmittag gibt es nach einer Führung durch den Merseburger Dom eigens für uns ein kleines Orgelkonzert mit Händelstücken, auf einer der eindrucksvollsten romantischen Orgeln Deutschlands, die von Friedrich Ladegast Mitte des 19. Jahrhunderts erbaut wurde.
Abendessen im Hotel.
6. Tag: Mittwoch, 2. Juli 2025
Heute erkunden wir zunächst die Welt unter Tage. Sachsen-Anhalt war früher eine der wichtigsten Bergbauregionen Deutschlands. In der sogenannten „Mansfelder Mulde“ wurde bereits in der Bronzezeit Kupfer abgebaut. Im Bergbauort Wettelrode befindet sich der Röhrigschacht, der heute als Schaubergwerk dient. Unter Führung eines erfahrenen Bergmannes werden wir fast 300 Meter in die Tiefe fahren. Dann geht es mit der Grubenbahn 1000 Meter in ein Abbaufeld des 19. Jahrhunderts hinein, wo wir anhand von Schauobjekten die Entwicklung des Bergbaues nachvollziehen werden. Nachdem wir unsere Rückkehr ans Tageslicht mit einem Schnaps begossen haben, fährt uns der Bus ins nahe gelegene Sangershausen. Hier besuchen wir die größte und bedeutendste Rosensammlung der Welt, das Europa-Rosarium. Auf 12,5 Hektar Gelände bestechen mehr als 8.300 verschiedene Rosensorten und –arten aus aller Welt durch ihre Formen-, Farb- und Duftvielfalt. Rosenattraktionen, wie die „Grüne Rose“ und die „Schwarze Rose“, Moosrosen, die echte Ölrose, die kleinsten Rosen der Welt oder Rosen aus Goethes Garten sind hier zu sehen. In diesem Elysium werden wir unsere Mittagspause einlegen, und jeder kann nach eigenem Gusto durch den Garten flanieren und in einem der Gartenrestaurants etwas essen. Am Nachmittag fahren wir dann zur größten Burg Mitteldeutschlands: Burg Querfurt, mit einer Fläche, so groß, dass sie die Wartburg fast siebenmal aufnehmen könnte. Darüberhinaus ist sie eine der ältesten Burgen Deutschlands, erste Erwähnungen gibt es aus dem 9. Jahrhundert, die ältesten Bauteile stammen aus dem 10. und 11. Jahrhundert. Heute stellt diese Burg ein Ensemble romanischer und gotischer Wehrbaukunst dar, das in seinem Erhaltungszustand einmalig ist. Nach der Besichtigung und einem Kaffee im „Fürstenhaus“ treten wir den Heimweg an.
Abendessen im Hotel.
7. Tag: Donnerstag, 3. Juli 2025
Heute geht es nach einem gemütlichen Frühstück wieder nach Hause.
Programmänderungen vorbehalten.