1300 Jahre Kloster Reichenau
1. Tag: Freitag, 26. April
Morgens fahren wir nach Sankt Gallen. Schon gut 100 Jahre vor Reichenau war dieses Kloster als Einsiedelei durch den Heiligen Gallus gegründet und später vom Heiligen Otmar zu einem Kloster ausgebaut worden. Für seine Neubaumaßnahmen erhielt Abt Gozbert Anfang des 9. Jahrhunderts vom Abt der Reichenau einen Architekturplan: den Sankt Galler Klosterplan. Wir werden in Sankt Gallen erleben, wie aus einem Kloster eine Stadt entstand, wir werden die Stiftsbibliothek und das Museum für den Klosterplan besichtigen und in den Gewölbekeller hinabsteigen, wo noch Reste des Gozbert-Münsters zu sehen sind. Mittagessen gibt es im Restaurant Alte Post.
Am späteren Nachmittag fahren wir zur Insel Reichenau, wo wir vier Nächte im Hotel Löchnerhaus wohnen werden. Nach dem Check-in unternehmen wir bei schönem Wetter noch einen kleinen Spaziergang zur Hochwart, dem wunderbaren Aussichtspunkt der Reichenau, von wo aus man einen Überblick über die Insel und ihre Umgebung hat. Dort bekommen wir zur Begrüßung einen Sonnenuntergangsaperitif und erfahren etwas über den Reichenauer Wein.
Abendessen im Hotel.
2. Tag: Samstag, 27. April
Heute fahren wir nach Konstanz. Im Archäologischen Landesmuseum gibt es eine große Landesausstellung zum 1300-Jahr-Jubiläum des Klosters Reichenau. Politik und Alltagsleben, Klosterfrömmigkeit und Buchmalerei – die Ausstellung zeigt uns die verschiedenen Facetten der frühmittelalterlichen Kultur. Einige der Codices, die im berühmten Skriptorium der Reichenau entstanden sind, werden für kurze Zeit den Weg zurück an den Bodensee finden und in der Ausstellung zu sehen sein.
Nach dem Mittagessen im rustikalen Constanzer Wirtshaus machen wir einen Rundgang durch Konstanz, die ehemalige Bischofstadt, die ihr mittelalterliches Zentrum bis heute bewahrt hat. Wir werden die Malereien im Haus zur Kunkel besichtigen, auf dem Dachstuhl des Münsters romanische Malereien erleben und in der Krypta dem frühmittelalterlichen Heiligenkult nachspüren. Anschließend freie Zeit in Konstanz.
Abendessen im Hotel.
3. Tag: Sonntag, 28. April
Heute geht es nach Bodman, wo zur Karolingerzeit eine große Kaiserpfalz stand. Der Ort war ein Verkehrsknotenpunkt, hier trafen sich die Straßen, die vom Elsass und von der Donau her an den Bodensee führten. Nach einem kleinen Rundgang besteigen wir ein Schiff, das uns mit einer schönen Panoramafahrt zur alten Reichsstadt Überlingen bringt. Zunächst fährt uns der Bus nach Aufkirch oberhalb von Überlingen zur alten Kirche Sankt Michael, die schon zur Karolinger-Zeit dort stand. Von hier aus hat man eine wunderbare Aussicht über den Bodensee. Nach dem Mittagessen im Gasthaus Johanniterkreuz machen wir einen Stadtrundgang in Überlingen und fahren dann zur Kapelle Goldbach, die im 9. Jahrhundert erbaut und von Reichenauer Künstlern ausgestattet wurde. Anschließend Rückfahrt am Bodensee entlang zur Reichenau.
Abendessen im Hotel.
4. Tag: Montag, 29. April
Der heutige Tag ist der Reichenau gewidmet. Wir werden das Münster mit der neuen Schatzkammer und die Kirche Sankt Peter und Paul besichtigen. Dort wird Pater Stephanos von der Cella Sankt Benedikt uns etwas über das heutige Mönchsleben erzählen und mit gregorianischem Gesang die alte Kirche zu neuem Leben erwecken.
Außerdem erleben wir im neu angelegten Klostergarten, welches Gemüse die Mönche aßen, und im Museum, wie sie im Skriptorium arbeiteten. Eine Ur-Reichenauerin wird uns in ihrem Garten bewirten, und das Mittagessen werden wir beim Fischer Riebel einnehmen.
Nach dem Abendessen Lesung im Hotel aus Monikas neuem historischen Roman, der zur Zeit der Karolinger am Bodensee spielt: „Das Geheimnis des Klosterplans“.
5. Tag: Dienstag, 30. April
Am letzten Vormittag erwartet uns ein besonderes Highlight: Die Kirche Sankt Georg mit ihren tausendjährigen Wandmalereien. Der Restaurator Robert Lung wird uns dort auch etwas über die schwierige Erhaltung dieses wunderbaren Kulturdenkmals erzählen.
Anschließend fahren wir nach Meßkirch zum Campus Galli. Dort verwirklicht eine Gemeinschaft von haupt- und ehrenamtlichen Handwerkern unter wissenschaftlicher Begleitung die Stadt des Sankt Galler Klosterplans mit Mitteln und Methoden des 9. Jahrhunderts. Man kann hier miterleben, wie man zur Karolingerzeit gelebt und gearbeitet hat. Nach einem kräftigen Mittagessen mit Albleisa und Honigwein wird uns der Leiter des Projekts durch die Klosterbaustelle führen.
Am Ende gibt es noch einen Honigkuchen und – wenn auch nicht mittelaltergemäß – einen Kaffee, bevor wir die Heimfahrt an den Bodensee antreten.
Programmänderungen vorbehalten.