Wo das Meer die Alpen küsst
Friaul/Julisch Venetien – eine Region mit verborgenen Schätzen
Häufig zucken selbst italienerfahrene Reisende mit den Schultern, wenn man sie nach dem Friaul fragt. Dabei gibt es kaum eine Region Italiens, die auf kleinstem Raum so viel zu bieten hat, wie Friaul-Julisch Venetien. Durch die Grenzlage zwischen Österreich und Slowenien geprägt, finden sich in dieser Region typische Alpendörfer und fruchtbare Ebenen, Weinberge wie in der Toskana und weite Strände am noch sauberen Meer, dazu Kunst und Kultur von den Römern über die Langobarden bis ins 20. Jahrhundert. Nicht zu vergessen die hervorragende Küche, die Anregungen aus Meer und Bergen und den verschiedenen Kochkulturen der angrenzenden Länder aufnimmt. Während unserer Reise werden Sie die vielen Gesichter dieser wenig bekannten Region kennenlernen.
1. Tag: Sonntag, 16. April 2023
Wir fahren von Konstanz/Kreuzlingen über Innsbruck, den Brenner und Bruneck nach Udine. Einchecken im zentral gelegenen ****Hotel Astoria in Udine. Da Udine mitten im Friaul liegt, werden wir hier die ganze Woche nächtigen und von hier aus unsere Touren machen. Wir unternehmen am ersten Tag noch einen kleinen, abendlichen Stadtrundgang und trinken einen Aperitivo auf der Piazza Matteotti. Anschließend gemeinsames Abendessen im Hotel.
2. Tag: Montag, 17. April 2023
Am Vormittag fahren wir nach Duino, zum Schloss der Familie Thurn und Taxis, die hier heute noch wohnt. Das romantische Gebäude hoch über dem Meer bietet einen fantastischen Blick über den Golf von Triest. Im Laufe seiner Geschichte hat es viele Gäste beherbergt, unter anderem Rainer Maria Rilke. Vor dem Besuch des Schlossgartens bei schönem Wetter Spaziergang auf dem „Sentiero di Rilke“, einem speziell eingerichteten, bequemen Wanderweg auf Rilkes Spuren, der hoch über der Steilküste vom nahegelegenen Sistiana nach Schloss Duino führt. Dort werden wir Auszüge aus den Duineser Elegien des Dichters hören. Anschließend Weiterfahrt durch die Hügel des Weinbaugebietes Collio nach Mossa, wo wir in der Trattoria Blanch unser Mittagessen einnehmen.
Am Nachmittag geht es nach Cividale del Friuli, nahe der slowenischen Grenze. Hier besichtigen wir die kühn über die steile Schlucht des Natisone-Flusses gespannte Teufelsbrücke, die Kirche Santa Maria in Valle aus dem 8. Jahrhundert, auch „Tempietto longobardo“ genannt, sowie das „Museo cristiano“ direkt neben dem Dom, wo man die schönsten Beispiele langobardischer Bildhauerkunst in Form von Altären, Taufbecken oder Chorschranken besichtigen kann.
Abendessen im Hotel.
3. Tag: Dienstag, 18. April 2023
Vormittags fahren wir nach Spilimbergo, wo wir mit dem Dom eines der wichtigsten Bauwerke der Gotik im Friaul besichtigen werden. Das Castello von Spilimbergo stammt aus dem 16. Jahrhundert und besticht durch seine reich bemalte Fassade im Innenhof. Spiliembergo ist Sitz einer berühmten Mosaikschule, die wir ebenfalls anschauen werden. Anschließend geht es nach San Daniele. Das Städtchen ist vor allem für seinen hervorragenden Schinken bekannt, aber daneben birgt es ein ganz besonderes Kleinod: die „Sixtinische Kapelle“ des Friauls. So wird die Kirche Sant’Antonio Abate genannt, die komplett ausgemalt ist mit Renaissance-Fresken, unter anderem von Pellegrino da San Daniele. Nach der Kultur darf selbstverständlich eine Schinkenverkostung nicht fehlen, die wir in einem wunderschönen Agriturismo, der Casa Rossa, zum Mittagessen erleben werden.
Danach Weiterfahrt nach Venzone. Dieser mittelalterliche Ort, zwischen hohen Bergen am Tagliamentofluss gelegen, ist auferstanden aus Ruinen, denn er wurde 1976 durch ein Erdbeben größtenteils zerstört und anschließend fast schon beispielhaft wieder aufgebaut. Hier wird Aldo di Bernardo unser Führer sein, der dieses Erdbeben selbst miterlebt hat.
Abendessen im Hotel.
4. Tag: Mittwoch, 19. April 2023
Unser heutiger Besuch gilt der Hauptstadt des Friauls, Triest. An der Grenze zu Slowenien gelegen, war diese Stadt schon immer ein Zentrum für Handel und Verkehr und der einzige österreichische Hafen am Mittelmeer. So wurde die Stadt im 18. und 19. Jahrhundert von den Österreichern umgestaltet, und im 20. Jahrhundert wurde Triest zur Stadt der Literaten. Große Dichter wie Italo Svevo oder James Joyce haben hier gelebt und geschrieben; heute kann man sich auf die Spuren des Commissario Laurenti aus der Feder des deutschen Autors Veit Heinichen begeben. Zwischen dem Jugendstilcafé San Marco und der grandiosen Piazza Unità d’Italia, die sich auf das Meer öffnet, werden wir Dichterorte besuchen, aber auch den Dom auf dem Castello-Hügel. Unser Mittagessen nehmen wir in der Hostaria Malcanton ein. Am Nachmittag darf man nach Herzenslust in den eleganten Geschäften und Cafés bummeln gehen.
Abendessen im Hotel.
5. Tag: Donnerstag, 20. April 2023
Wir fahren heute in den Westen des Friauls. Unsere erste Station ist Codroipo, wo sich die prächtige Villa Manin befindet, der Landsitz des letzten Dogen von Venedig. Anschließend Fahrt in das Städtchen San Vito al Tagliamento, das fast als italienische Modellstadt bezeichnet werden könnte: Rund um die zentrale Piazza del Popolo befindet sich alles, was der Mensch, jedenfalls der italienische, zum Leben braucht: Kirche, Theater, Bar, Tabaccheria, Bank, Gelateria und Modegeschäft. Auf beiden Seiten der Piazza steht jeweils ein Stadttor und dazwischen das schönste Rathaus des Friaul: der jasminbewachsene Palazzo Rota. Gleich um die Ecke liegt das Hotel „Il Patriarca“, dessen Restaurant La Piramide von der apulischen Schwiegertochter des Besitzers geführt wird. Dort werden wir zu Mittag essen. Anschließend fahren wir nach Sesto al Reghena. Das kleine Dorf in der Tagliamento-Ebene ist um die Abtei Santa Maria in Silvis herumgebaut, einen Klosterkomplex mitten im Grünen, dessen Kirche und Vorhalle mit Malereien des 12. und 13. Jahrhunderts geschmückt sind. Von dort aus Heimfahrt nach Udine.
Abendessen im Hotel.
6. Tag: Freitag, 21. April 2023
Am Vormittag gibt es freie Zeit in Udine. Früh am Nachmittag fahren wir wieder ans Meer. Hoch auf einem Karstfelsen liegt unweit von Triest das romantische Schloss Miramare mit seinem botanischen Garten. Wir werden die wunderschönen Schlossräume besichtigen, und anschließend darf jeder noch auf eigene Faust durch den großen Park spazieren. Am späten Nachmittag fahren wir ins Weinbaugebiet Collio. Unterwegs werden wir noch einen Halt machen am größten italienischen Weltkriegsmonument für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs in Redipuglia, denn auch dies ist ein Teil der friulanischen Geschichte.
Abends werden wir in der Tenuta di Buon Convento eine Weinprobe mit den fantastischen autochthonen Weinen des Friauls genießen und dazu unser Abendessen aus typischen Produkten der Region bekommen.
7. Tag: Samstag, 22. April 2023
Es geht heute nach Aquileia. In der ehemaligen römischen Metropole kann man den antiken Fluss-Hafen bestaunen, aber das größte Wunderwerk ist das spätantike Mosaik, das den ganzen Boden der frühchristlichen Basilika bedeckt. Anschließend fahren wir nach Grado. Das Städtchen am Meer wird auch die kleine Schwester Venedigs genannt, denn es liegt in einer Lagune und ist auf mehreren Inseln gebaut, die unter einander verbunden sind. Trotz Badetourismus hat sich der Ort seinen Fischerdorf-Charme bewahrt, und wir werden von hier aus eine Schifffahrt unternehmen in die Lagune, um in der Trattoria Ai Ciodi auf einer der kleinen Inseln zu Mittag essen. Am Nachmittag lernen wir bei einem Rundgang in Grado die frühchristlichen und romanischen Basiliken St. Eufemia und Santa Maria delle Grazie kennen.
8. Tag: Sonntag, 23. April 2023
Heute fahren wir wieder nach Hause. Mittags werden wir im Gasthaus Post in Kiens im Pustertal einkehren und zum Abschluss noch Südtiroler Spezialitäten genießen. Von dort aus Heimfahrt nach Kreuzlingen/Konstanz.
Programmänderungen vorbehalten.